Es ist der Geist,
der sich den Körper baut.
- Friedrich Schiller -
Mit dem Geist baut man sich den Körper. Es wird beides gleichermaßen benötigt. Geist und Körper bilden eine Synergie. Durch eine körperliche Tätigkeit kannst du deine geistige Fähigkeiten und deine Disziplin steigern. Auch die Art und Weise, wie du dich um dich selbst und deinen Körper kümmerst, wird sich verbessern. Einer menge Krankheiten kann man durch eine körperliche Aktivität vermindern oder gar vermeiden. Ich möchte dir hier nicht nur die Vorteile von Sport und Bewegung aufzeigen, sondern wie du dadurch über deine Grenzen, körperliche wie geistige, hinausgehen kannst und wie du besser wirst also du es bisher warst.
Falsche Vorstellungen und Vorbilder
Es ist einfach falsch zu glauben, jeder Mensch, ob weiblich oder männlich, müsse ein Sixpack haben und/oder wie ein Topmodel aussehen. Wir schauen in Magazine oder beispielsweise Instagram und da sind sie. Tausende super glückliche und gut aussehende Menschen. Da wird einem ja automatisch suggeriert, das eigene Aussehen und Leben seien nicht so besonders. Man setzt sich selbst unter Druck, man müsse mit diesen tollen Menschen mithalten. Verwirf das. Und zwar direkt in deinen mentalen Papierkorb.
Vorbilder sollten nicht dafür hergenommen werden, dass man genauso wird wie sie. Damit würde man sich ja selbst verleugnen. Du sollst immer du bleiben und dich nicht verstellen. Das Ziel sollte es sein, sich zu verbessern, nicht jemanden zu kopieren. Die Eigenschaften und Methoden dieser Vorbilder kann man sich jedoch aneignen, um die gewünschten Ziele zu erreichen.
Das heißt also, wenn du eine bestimmte Figur haben willst und du es dir als dein festes Ziel vorgenommen hast diese zu erreichen, dann wird es wohl wenig bringen dazusitzen und sich nur Bilder von Personen mit Traumfigur reinzuziehen. Du musst dich eher fragen, WIE haben sie diese Dinge erreicht. Was sind ihre Tipps und Tricks. Das hier ist nicht nur auf die Figur, sondern für jeden Bereich anwendbar. Wenn du also mehr Geld haben möchtest, dann solltest du dir die Methoden von Vorbildern der Finanzbranche aneignen. Und so weiter und so fort.
"mens sana in corpore sano"
Ein ganz klassischer und wohl jedem bekannter Spruch. Ich selbst nutze ihn zwar gerne, weil auch ich der Meinung bin, dass ein gesunder Geist und ein gesunder Körper optimal zusammenwirken sollten, jedoch liegt hier auch ein Irrtum begraben. Der römische Satiriker Juvenal schrieb nämlich etwas mehr, als nur diesen Satz. Die vollständige Bedeutung lautet:
"...orandum est ut sit mens sana in corpore sano."
Übersetzt: "Bete um geistige und körperliche Gesundheit"
Hier war gemeint, dass die damaligen Römer nicht einfach nur sinnfreie Stoßgebete an die Götter schicken sollten, sondern allein um geistige und körperliche Gesundheit bitten sollten. Somit versteht sich der Satz dann doch etwas anders. Die Nationalsozialisten nutzen jedoch die kurze Version vor allem für ihre Hitlerjugend. Ein falscher Ansatz, wenn es nach Juvenal ginge.
Ein weiterer Fakt ist, dass nicht jeder die Möglichkeit hat einen gesunden Körper zu haben. Nehmen wir hier als Beispiel den Astrophysiker Stephen Hawking. Er war weit mehr als nur ein klein wenig körperlich eingeschränkt, dennoch stieg die Brillanz seines Geistes ins Unermessliche. Doch ich hoffe für dich, dass du physisch gesund bist. Doch selbst wenn nicht, kannst du durch Bewegung vieles verbessern. Es muss niemals ein Extremsport sein. Die Hauptsache ist, dass man sich bewegt. Und zwar solange bis es wirklich rein physisch nicht mehr möglich ist.
Die richtige Ansicht
Eine wirklich richtige Ansicht ist natürlich jedem selbst überlassen und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wenn man jedoch merkt, es handelt sich um eine rein negative Vorstellung oder einer die negative Gefühle auslöst, dann kann man sich getrost davon trennen. Du sollst davon ausgehen, dass du das beste für dich möchtest. Und das beste für dich muss nicht unbedingt ein Sixpack oder ähnliches sein. Das beste für dich sollte ein gesunder Körper mit einem gesunden Geiste sein. Du musst an beidem arbeiten.
Manch einer mag es nicht notwendig halten, sich zu bewegen und gibt vielleicht nicht viel auf sein Aussehen. Das ist OK, jedoch bestimmt nicht gesund. Weder für das Selbstbewusstsein, noch für die tatsächliche Körperverfassung. Egal wie brilliant dein Geist auch sein mag, er ruht dennoch in deinem Körper. Du kannst die beiden nicht trennen. Wenn du also deinen Körper missachtest, vernachlässigst du damit dich selbst.
Dein Geist oder Seele braucht deinen Körper, um zu leben. Dein ganzes DU wird darin aufbewahrt und ist nur dadurch lebensfähig. Ohne Sauerstoff aus den Lungen und Blut im Gehirn durch das Schlagen des Herzens, könnte man noch so genial sein, doch das würde nichts nützen.
Warum sollte man also den einzigen Ort, den du zum Leben hast, langsam verkommen lassen?
Man kann das Altern nicht aufhalten. Vorerst zumindest. Wer weiß, was die Wissenschaft und Medizin noch alles für Wunder auftischen. Sport zumindest verjüngt den Körper um ganze 10 Jahre. Gelenke, Stoffwechsel und der gesamte Bewegungsapparat arbeiten intensiver und leistungsfähiger (siehe Sport macht uns 10 Jahre jünger). Weiterhin kann man der Energielosigkeit, vielen Krankheiten und der Faulheit entgegenwirken. Erfülle dir dein Wünsche. Bewegung mag vielleicht nicht die Lösung all deiner Probleme sein, doch sie wird dich unterstützen. Und zwar ein Leben lang. Also merke:
Bewegung ist keine temporäre Lösung, sondern ein Lebenstil.
Es muss Teil deines Lebens werden, bis du es wirklich nicht mehr ausführen kannst. Es ist erwiesen, dass Personen, welche mindestens 12 Monate regelmäßig Sport treiben, immer wieder zu einer sportlichen Tätigkeit zurückkehren. Egal wie lange sie Pause gemacht haben oder krank waren. Man möchte immer wieder weitermachen. Lerne die Vorzüge, spüre den Erfolg, fühle dich gut. Wenn du deine Kinder in die Höhe werfen oder sie ohne starke Rückenschmerzen hochheben kannst, dann ist das doch schon Ansporn genug.
Die wichtigste Sache ist, dass du Spaß daran hast. Es muss zu einer Gewohnheit werden. Wenn du etwas widerwillig tust, dann machst du etwas verkehrt. Klar muss man sich manchmal einen Ruck geben, doch es darf sich nicht wie eine Verpflichtung fühlen. Wenn du gerne tanzt oder dich bewegst, dann besuche einen Tanzkurs. Das ist total anstrengend und zusammen mit der Musik und evtl. einem geeigneten Tanzpartner eine wunderbare und erfreuende Sache. Finde für dich die geeignete Beschäftigung.
Warum du dich bewegen solltest
Die Antwort ist recht simpel. Wir Menschen wurden dafür gemacht! Unser ganzer Körper ist dafür konzipiert, dass wir uns bewegen, laufen, springen und rennen. Nur leider gibt es heutzutage kaum noch Notwendigkeiten, sich zu bewegen. Wenn wir uns bewegen, dann eher als zusätzliche Option, jedoch nicht mehr als Pflicht. Viele können von zu Hause arbeiten, der Supermarkt liefert das Essen. Theoretischerweise müsste man sich fast gar nicht mehr bewegen.
Da ist nur das Problem, dass unser Körper nichts von dem jetzigen zeitlichen Wandel mitbekommen hat. Er benötigt die Bewegung genauso wie die Luft zum atmen. Vielleicht wird mir hier der eine oder andere widersprechen und sagen: "Ich habe seit 40 Jahren keinerlei Sport gemacht und ich lebe noch!". Manchmal hat man Glück oder auch gute Gene. Doch statistisch gesehen, sind die Herzerkrankungen eine der häufigsten Todesursache. Und genau diese kann man mit einer körperlichen Tätigkeit vermindern.
Hier nur mal ein paar Vorteile zur Übersicht:
- Stärkung des Herzmuskels
- Verminderung von Arterienverkalkung/ Herzinfarktrisiko
- Erhöhung des Stoffwechsels und der Fettverbrennung
- Größeres Maß an geistiger und körperlicher Energie bzw. Leistungskraft bis hin ins hohe Alter
- Glücklicher durch Endorphinausschüttung
- Verminderung von asthmatischen sowie anderen Lungenproblemen
- Steigerung der Abwehrkräfte
- Stressreduktion
Dies mögen nur ein paar Vorteile sein, bei denen man sich denken kann: "Das habe ich alles schon gehört". Wenn das so ist, warum sind dann so viele Menschen faul, haben eine hängende, eingesackte Körperform und leiden unter Übergewicht? Die Vorteile allein aufzuzählen bringt einen nicht weiter. Wir müssen es mit positiven Emotionen verbinden.
Bewegung jeglicher Art schüttet Endorphine aus. Daher passiert es immer wieder, dass Menschen, welche unter Depressionen litten, plötzlich sportsüchtig werden. Ihr Leben war monoton und inhaltslos, ohne auf und ab. Nach einer guten Trainingseinheit fühlen sie sich entspannt und zufrieden. Das Gefühl etwas getan zu haben, ist einfach grandios.
Selbst vor wenigen Jahren war man noch gezwungen sich zu bewegen, nehmen wir einmal unsere Großeltern oder die Generation davor. Diese Menschen haben alles mit ihren Händen gemacht. Es gab noch kein Amazon oder eBay, wo man sich alles bestellen konnte. Sachen wurden meist selbst repariert, gebaut, angepflanzt, geerntet usw. Es wurde einfach immer alles selbst erledigt, auch weil meist das Geld fehlte. Wir haben dies teilweise nicht mehr nötig. Durch unsere moderne Zeit, die Digitalisierung und unsere Smartphones ist man immer weniger genötigt das Haus zu verlassen oder solche Arbeiten selbst zu verrichten.
Ältere Menschen fangen meist an dement zu werden, wenn sie sich nicht mehr viel bewegen können. Sie verlieren dann immer mehr das Interesse an den alltäglichen Dingen. Doch auch schon in jungen Jahren baut man durch Bewegung neue Gehirnzellen auf. Natürlich nicht in dem Maße, dass man nach ein paar Runden Radfahren doppelt so schlau ist, doch deine geistige Leistungs- und Aufmerksamkeitsfähigkeit wird gesteigert sein.
Bewegung bis hin ins hohe Alter kann jede Form annehmen. Gerade das Krafttraining, wenn richtig ausgeführt, bietet eine menge positiver Vorteile für den Körper. Natürlich würde ich jemandem mit 80 Jahren nicht zwangsläufig empfehlen Gewichte zu stemmen oder Burpees zu machen, doch tägliche Spaziergänge oder Schwimmen wäre hier erdenklich.
Der eigentliche Hauptteil dieses Artikels folgt nun. Es soll darum gehen, wie dich eine körperliche Tätigkeit an deine Grenzen und darüber hinausbringt. Wie sie dein Selbstbewusstsein und deine Disziplin verbessern kann.
Überschreite deine Grenzen
Erfolg durch ein physisches Training ist gewiss. Unsere Körper ist für Bewegung vorgesehen. Du steckst vielleicht in deinem Leben auf einem Plateau fest und es geht nicht weiter. Doch abgesehen von gesundheitlichen Vorteilen, wie kann es dir bei dem Überschreiten deiner Grenzen helfen und dich im Leben voran bringen?
Durch Sport und Bewegung wirst du wachsen! Du wirst nicht nur Lust auf mehr Endorphin-Kicks haben, sondern einfach alle deine Fähigkeiten damit verbessern. Entwickle dich weiter. Hierzu gehört eben nicht nur eine geistige, sondern auch eine körperliche Entwicklung. Irgendwann wirst du bei einem der beiden auf eine Grenze stoßen. Durch die Entwicklung und den Ausbau der einen Partie, wirst du auch in der anderen wachsen.
Ein Beispiel: Wenn du merkst, dass du von der Arbeit oder Lernen gestresst bist oder du aus anderen Gründen keinen Fortschritt siehst, dann hilft dir eine gute Einheit Bewegung. Zeit für dich und zwar nur für dich. Um sich abzulenken oder einfach nur mit seinen Gedanken alleine zu sein und natürlich um Stress abzubauen.
Auf der anderen Seite ist es auch so, wenn du beim Training keine Erfolge siehst. Eine geistige Weiterbildung hilft dir, die Grenzen zu überschreiten. Was gibt es noch für Trainingsmethoden oder neue Ernährungsformen, welche Bücher/Lehrer können mir helfen mich zu verbessern? Höre nie auf zu Fragen.
Du kannst dir das ganze tatsächlich so vorstellen, wie das heben von Gewichten. Am Anfang schaffst du nur 3 Kilo bei einer Übung. Nach ein paar Wochen schaffst du schon 4, dann 4,5 und so weiter. Durch eine regelmäßige Trainingseinheit (welche Art ist dir überlassen), wirst du über deine Grenzen hinaus gehen. Wenn du nicht über deine Grenze schreiten wolltest, dann könntest du einfach bei den anfänglichen 3 Kilo für immer bleiben.
Doch das möchte keiner. Du willst lernen dich zu verbessern. Stelle also höhere Ansprüche an dich selbst und verlange mehr von dir und vom Leben. Training ist eine sehr einfache Methode, dir diese Vorteile sofort aufzuzeigen. Denn wenn du regelmäßig trainierst, dann wirst du besser, wenn nicht, dann bleibst du auf der Stelle stehen. So einfach ist das.
Und wenn du konsequent dabei bleibst, wirst du Erfolge spüren und sehen. Und wenn du dies gemeistert hast, weißt du, dass dies auch für andere Lebensbereiche gilt. Nehmen wir an du erhälst den gelben Gurt in Karate, dann bist du wahrscheinlich besser, als du es zu Anfang mit deinem weißen Gurt warst. Feiere Erfolge, sie bringen dich im Leben weiter.
Wenn du früher nur ein einziges Buch im Jahr gelesen hast, dann ist es ein großer Erfolg sobald du ab sofort 2 oder 3 liest. Steigere dich kontinuierlich. Das ist das, was dir das Training aufzeigt. Es beweißt dir, welche Leistungen du reingesteckt hast. Und natürlich ist es extrem wichtig wegen der gesundheitlichen Aspekte und deinem Selbstbewusstsein. Es fühlt sich gut, etwas erreicht zu haben oder etwas gelernt zu haben, was man davor nicht konnte.
Geschichten des Erfolges und des Nichterfolges
Folgend ein paar wahre Geschichten, welche dir dieses Zusammenspiel verdeutlichen sollen. Sie sollen dir verdeutlichen, wie wichtig die Synergie aus Körper und Geist in unserem Leben ist und wie man damit seine temporären Grenzen überschreiten kann. Vielleicht erkennst du ja auch ein paar Parallelen zu deiner Situation. Es handelt sich um zwei Erfolgsgeschichten und zwei mal genau das Gegenteil.
1. Mein Erfolg:
Wie ich bereits erwähnt hatte, war ich früher sehr faul. Und zwar so sehr, dass wenn ich wusste, dass heute ein besonders anstrengender Tag anstand, d.h. noch ein oder zwei zusätzliche Termine zu meinem normalen Tagesablauf, zog ich mich sehr oft aus der Sache raus indem ich"krank machte" und einfach alles absagte. Mir war es einfach zu viel. Die alleinige Vorstellung all dies erledigen zu müssen, war unerdenklich anstrengend und demotivierend. Ich beendete all mein Vorhaben, noch bevor es begonnen hatte.
Das Problem war dann nur, dass ich dadurch auch nicht wirklich glücklicher war. Ich war kurz froh, dass ich mich nicht aus dem Haus bewegen musste, doch was besseres hatte ich auch nicht vor. Vor allem wusste ich, dass ich die Dinge meist nachholen musste. Das hieß, dass ich meinem Zukunfts-Ich noch mehr Aufgaben auflud. Weglaufen war eine schlechte Option.
Ich besuchte damals und auch davor immer wieder mal Kampfsportkurse oder meldete mich in einem Fitnessstudio an. Ich habe unzählige Beiträge gezahlt ohne auch nur mehr als zweimal im Jahr hinzugehen. Ich denke genau diese Situation kennen viele. Man hat etwas vor, doch man bekommt es einfach nicht wirklich hin. Man kann sich zwar aufraffen ein paar mal hinzugehen, doch dann schwindet die Motivation und man lässt es wieder schleifen.
Das schlimme daran ist vor allem das schlechte Gewissen, was ich mir selbst machte. "Kriegst ja gar nix hin! Fauler Sack! Schau mal deinen Bauch an usw." Dies ist einfach nicht förderlich für ein Selbstbewusstsein. Also muss etwas geändert werden. Man muss bewusst eine Entscheidung treffen und sich klar machen, das es so nicht für immer weitergehen kann.
Es war Anfang 2011 als ich mich endlich entschied, etwas dauerhaft zu ändern. Ich machte mir klar, dass ich auf diese Weise nicht weiter kam. Ich wollte jedoch unbedingt trainieren und meinen Körper auf Vordermann bringen, also fing ich einfach an. Du kannst dir denken, dass meine Motivation zu Anfang sehr hoch war. Doch es vergingen keine 6 Wochen und meine Motivation ging wieder in den Keller. Auf der Couch war es einfach gemütlicher als draußen.
Zu dieser Zeit fing der Wandel in meinem bisherigen erfolglosen und faulen Leben an. Ich fragte mich: "Wie kann ich es schaffen doch ins Training zu gehen?" Die Lösung war für mich recht simpel. Ich gab also nicht auf und suchte mir dieses Mal einen Trainingspartner. Ich wusste, dass Sport zur Gewohnheit werden musste. Und ich wusste, dass meine Motivation nach 4-6 Wochen in den Keller ging. Und ich wusste auch, dass es ca. 10 Wochen und mehr dauern sollte eine Gewohnheit für eine Sache zu entwickeln. Ergo benötige ich jemanden der mich über diesen Zeitraum hinaus motivierte.
Gesagt, getan. Dadurch entwickelte ich die Angewohnheit zu erst 2-3 mal die Woche und irgendwann 3-4 die Woche zu trainieren. Mir machte es nicht nur Spaß, sondern ich fand das Gefühl einfach überragend, wie gut ich mich nach jedem Workout fühlte. Das Gefühl der trainierten Muskeln und die gesunde Erschöpfung danach, waren mein Kick. Dass man dann irgendwann im Spiegel auch noch gut aussieht, ist natürlich das Sahnehäubchen.
Für mich hat es so zwar funktioniert, doch ich wollte es ja auch selbst. Ich benötigte nur die Starthilfe. Ich fing darauf an viel über Sport und Ernährung zu lesen, bis ich selbst dann eine Lizenz zum Personal Trainer machte. Ich wollte meine Trainingspläne selbst konzipieren und ich denke hier liegt auch der Knackpunkt. Wenn du dich einfach nur von einem Trainer motivieren lässt, jedoch eigentlich gar keinen Bock auf das Training hast, dann läuft hier was verkehrt.
Ich wollte trainieren und brauchte zu Anfang nur eine Motivation hinzugehen. Wenn du es jedoch nur tust, weil dein Trainer dabei steht und du jede Sekunde davon hasst, dann solltest du dir einfach etwas anderes suchen. Es gibt so viele sportliche Aktivitäten. Es muss ja kein Krafttraining sein. Wenn es dir vielleicht mehr mit einer Gruppe gefällt, dann besuche Kurse. Hinzu kommt, dass du hier auch noch neue Leute mit dem gleichen Interesse triffst.
Ich kann jetzt nur für mich sprechen, doch ich möchte das Training nicht mehr missen. Inzwischen weiß ich, was mir mehr gefällt und was weniger. Ich kenne die Übungen und ich liebe es zu experimentieren. Ich füge immer andere Dinge in meine Workouts ein, weil ich die Abwechslung möchte. Für mich ist das Training zu einem Teil von mir geworden.
Wenn ich müde oder mich schlapp fühle, dann trainiere ich erst recht. Danach geht es mir schlagartig besser. Es ist wie eine Medizin und ich möchte, dass auch du diese Vorteile kennen lernst. Wir ticken nicht alle gleich, daher solltest du für dich, deinen Weg und deine Sportart finden, die Vorteile werden jedoch ähnlich sein.
Seitdem ich regelmäßig und diszipliniert trainiere, konnte ich auch immer mehr andere Dinge in mein Leben hinzufügen. Vor dem Training mache ich noch dies und nach dem Training noch das. Diese Routine ist beliebig erweiterbar, bis du all die Dinge unter einen Hut bringst, die du möchtest. Das Training war nur der Start.
2. Der Erfolg eines Bekannten:
Ein Bekannter von mir konnte mit einer ähnlichen Geschichte überzeugen. Er war Anfang 30 und wechselte gerade Job. Seine neue Tätigkeit fand, bis auf gelegentliche Meetings, ausschließlich im Homeoffice statt. Zu Beginn war er noch voller Freude, da er nicht mehr jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren musste.
Dies ging eine Weile auch sehr gut, denn er hatte viel mehr Zeit die Wohnung aufzuräumen und sich um private Angelegenheiten zu kümmern. Doch er hatte nun keinen Zwang mehr rauszugehen. Er bewegte sich nur noch zum Einkaufen oder wenn er Freunde und Familie traf. Ein kleines Bäuchlein gesellte sich dazu und das was vom Training von früher noch sichtbar war, verschwand Stück für Stück.
Es wurde jedoch noch schlimmer. Starke Rückenschmerzen und Probleme mit den Bandscheiben (er war immer noch Anfang 30) kamen dazu und erschwerten sportliche Tätigkeiten umso mehr. Er besuchte wegen den Rückenproblemen Ärzte, welche ihm dann diagnostizierten, dass er wahrscheinlich an Osteoporose (Knochen verlieren ihre Festigkeit) leiden würde.
Das dies am Ende eine Fehldiagnose war, bestätigten dann wiederum andere Ärzte. Doch zu diesem Zeitpunkt, fühlte er sich alt und nicht in der Lage Sport zu treiben. Wohlgemerkt war er zuvor kerngesund.
Schließlich ging er zu einem Chiropraktiker, welcher ihn einrenkte und ihm einfach nur zu Sport und Bewegung riet. Er solle keine schweren oder gar ungesunden Rückenübungen machen, doch auf jeden Fall Kraftsport mit einem langsamen Einstieg.
Gegen Osteoporose helfe Muskeltraining. Dadurch bilden sich festere Knochen, riet der Arzt ihm. Mit seinem Rücken sei ansonsten alles in Ordnung, er habe nur Probleme durch das viele Sitzen und den Mangel an Bewegung. Die Wirbelsäule bräuchte einfach nur einen Spaziergang.
Nun ist etwas Zeit vergangen und eine regelmäßige Trainingseinheit ist nun fest im Wochenplan verankert. Es geht bei ihm nicht um schwere Gewichte stemmen, sondern sich und seinem Körper etwas gutes zu tun. Ein bisschen Physio- und Psychotraining. Seine Schmerzen treten nicht mehr auf und inzwischen ist er auch in den restlichen Lebensbereichen viel aktiver.
Nun zwei Beispiele, was geschieht, wenn man die Kurve nicht kriegt und sein Leben lang keine Bewegung hat.
1. Ein ehemaliger Kollege:
Dieser Mann hatte sehr schlechte Essensgewohnheiten. Obwohl er nicht wirklich dick war, aß er fast nur ungesunde Dinge, wie Pizza, Burger und Kekse. Hinzu kam, dass er Probleme mit seinen Lungen und seinem Magen hatte. Er beklagte sich oft, über seine Wehwehchen und war nach zwei Stufen komplett außer Atem.
Das mit seinem Magen hat wohl tatsächlich etwas mit seiner Ernährung zu tun, doch das Problem mit der Lunge war wieder ein anderes. Er war oft krank und allgemein in schlechter körperlicher Verfassung. Ich riet ihm damals zum Joggen, wenn auch nur langsam, an der frischen Luft, weil dies ärztlich belegt, Symptome von Asthma und anderen Lungenproblemen reduziert. Er war davon überzeugt, dass so etwas Unsinn sei. Nur sein Spray könne ihm helfen.
Doch leider verschlechterte sich sein Zustand immer mehr mit der Zeit und seine Lunge konnte nicht mehr soviel Sauerstoff aufnehmen, um es in das Blut zu leiten. Ich möchte hier gar nicht ins Detail gehen, doch durch Atemübungen und Bewegung an der frischen Luft, können selbst starke Asthmatiker ihren Zustand etwas lindern. Man fängt ganz ganz langsam an und steigert mit der Zeit die Belastung, ohne sich zu überanstrengen.
Die Lunge passt sich an die Anstrengung an, selbst wenn diese gering ist und bildet darauf neue Lungenbläschen sowie Blutgefäße. Ende der Geschichte ist, dass er mit Mitte 40 so aussieht und sich bewegt wie jemand der Mitte 70 ist. Kein Scherz. Ich denke, du möchtest dein Leben in vollen Zügen genießen und nicht schon so früh schlapp machen.
2. Mein eigener Großvater:
Ein herzensguter Mensch, den ich sehr achte. Dieser war in seinem Leben immer sehr aktiv, obwohl er im Krieg ein Bein verlor und seit seinem 18. Lebensjahr eine Prothese trug. Er schonte sich jedoch nicht und fuhr Rad, ging schwimmen und in jungen Jahren auch tanzen.
Als er die 80 Jahre überschritten hatte, war der Verschleiß an seinem normalen Bein und dessen Knie so groß, dass er sich kaum noch zu bewegen vermochte. Selbst eine Knieoperation konnte nicht mehr helfen. Zuvor fuhr er Rad und kümmerte sich um den Garten, pflanzte und erntete Gemüse sowie Obst und das bis ins hohe Alter.
Nach der OP war dies jedoch nicht mehr möglich. Natürlich ist er sehr alt gewesen, doch man hätte seinen geistigen Zustand und wohl seinen Körper noch länger erhalten können. Da er nicht mehr rausgehen konnte, verlor er auch immer mehr das Interesse an alltäglichen Dingen. Die Demenz wurde immer schlimmer.
Immer weniger Bewegung machte die Muskeln und das Hirn schlaff. Man konnte richtig sehen, wie der Mangel an Bewegung und die damit verbundene Freiheit, ihm sein Lebensglück nahm. Er baute innerhalb weniger Jahre sehr sehr stark ab. Natürlich ist er sehr alt (über 90) gewesen, doch hätte er noch geistig und körperlich wahrscheinlich länger aushalten können, wenn er nicht der Bewegung beraubt worden wäre.
Fazit:
Es handelt sich natürlich nur um Bewegung. Es ist nicht das Allheilmittel für alles. Doch es kann der Anfang für dich sein, wenn du deine Disziplin steigern möchtest oder schnell Erfolge in deinem Leben sehen möchtest. Selbst wenn es nur zwei Einheiten pro Woche sind, wirst du geistig und körperlich die Vorteile davon spüren. Hinzu kommt noch, dass du froh sein wirst, dass du regelmäßig etwas für dich tust. Eine Sorge weniger, so gesehen. Sieh es nicht als Bestrafung an und genau so soll es sich eben auf keinen Fall anfühlen. Suche etwas, dass dir eben Spaß macht, wir alle sind verschieden. Genieße was du kannst, solange du kannst. Sonst kann es dir vielleicht irgendwann so ergehen wie in den Beispielgeschichten und zwar dass du einfach nicht mehr in Lage dazu bist. Wirf deine Gesundheit nicht weg, denn dein Geist benötigt einen gesunden Ort zum wohnen und zum funktionieren. Vernachlässige keines von beiden, weder den Körper noch den Geist. Durch eine regelmäßige Einheit Bewegung, wirst du wissen wo deine Grenzen sind und wie du diese überschreiten kannst. Fange an und eigne es dir ein Leben lang an. Du wirst es nicht bereuen.
Ich hoffe der Artikel war hilfreich für dich. Wenn ja, dann teile ihn doch, somit können auch andere wie du einen Nutzen daraus ziehen. Ich wünsche DIR jedenfalls das beste.
- LdR -